Jugendschützer legen Prüfbericht für TV und Internet vor
Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) hat am Dienstag ihren Prüfbericht
für das erste Quartal vorgelegt. Moniert wurden vier Verstöße gegen die
Bestimmungen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags in Fernseh-, und 17 Verstöße
in Internet-Angeboten.
Die zweiteilige Dokumentation "Die Rätsel der Toten", die auf
Focus TV Gesundheit im Tagesprogramm lief, zeigte nach Ansicht der KJM eine hohe
Anzahl an drastischen Bildern von verwesenden Leichenteilen oder Leichen. Man
könne nicht davon ausgehen, dass Kinder den wissenschaftlichen Kontext der
Sendung zur Relativierung solcher belastenden
Bilder heranziehen, urteilte das Gremium und sprach eine Rüge
aus.
Auch
RTL2 kassierte wegen der ausgestrahlten Doku-Soap "Big Brother"
einen Rüffel: Der Privatsender zeigte zwei Frauen in einer Duschszene, wobei der
Schnitt ausschließlich auf deren Brüste abstellte. Dadurch seien die Frauen als
bloße Objekte dargestellt worden, was vor allem in Bezug auf jüngere Zuschauer
zu problematisieren sei, hieß es bei der KJM. Die identische Folge war auch auf
Viva im
Tagesprogramm gelaufen. Die Verstöße bewegten sich alle im Bereich der
"Entwicklungsbeeinträchtigung", bestimmte Szenen dürfen Kinder und Jugendlichen
dann nicht zugänglich gemacht werden - dabei gilt eine Sendezeitgrenze von 20.00
Uhr bis 6.00 Uhr morgens.
17 Internet-Angebote abgemahnt
Sieben Internet-Verstöße im ersten
Quartal bezogen sich auf Angebote, die einfache Pornografie beinhalten. Dort
darf einfache Pornografie nur innerhalb geschlossener Benutzergruppen zugänglich
gemacht werden. Neun weitere Angebote hatten "entwicklungsbeeinträchtigende
Inhalte" zu bieten, ein Auftritt ästhetisierte gar den Heroinkonsum. In 28
Fällen wurde das Verfahren eingestellt, da Inhalte nach der Intervention der KJM
entfernt wurden.
In gut 70 Fällen beantragte das Gremium im ersten Quartal die
Indizierung - meist bei pornografischen Internetangebote ausländischer
Anbieter. Die KJM hat sich damit seit ihrer Gründung im April 2003 mit rund
3.620 Fällen befasst – 720 im Rundfunk und 2.900 im Netz.
http://satundkabel.magnus.de/medien/arti…uefbericht.html